- Die kleine Ronja
Mitte Januar 2006 kam die Mama der kleinen, fast drei Jahre alten Ronja zur Dornbehandlung zu mir in die Praxis. Sie erzählte mir, wie sie vor Weihnachten mit ihrer Tochter die Krippe aufgebaut hat. Sie hatte ihrer Tochter dabei erklärt, welche der Figuren wen darstellt. Die Tiere kennt die kleine Ronja natürlich und kennt auch die Geräusche, die die Tiere machen: die Schafe, der Esel und die Kuh. Die Mama erklärte ihr auch die anderen Figuren, wie die Hirten, das Jesuskind, die Maria und den Josef. Als die Mama die kleine Ronja dann nochmals fragte, wer denn das, oder das sei, sagte Ronja als die Mama auf den Josef zeigte: das ist der „Michael“. Die Mama erklärte ihr noch mal, dass das der Josef sei, aber Ronja bestand darauf: das ist der „Michael“.
Weder sie noch ihr Mann konnten einordnen, warum der Josef an der Krippe für die kleine Ronja den „Michael“ darstellte.
Die Mama malt als Künstlerin Bilder, auf denen schon mal Engel, wie auch der Erzengel Michael als Motiv auftauchen, aber sie konnte sich nicht vorstellen, dass Ronja einen Engel mit Flügeln mit dem Josef in der Krippe verwechselte.
Über Weihnachten hakte die Mama immer wieder nach und trotz ihrer ständigen Korrektur blieb die Figur des Josef für die kleine Ronja der „Michael“.
Es hat eine Weile gedauert, aber als sich die Mama die Krippensituation anschaute fiel bei ihr dann doch der Groschen: die Figur des Josef stand leicht versetzt betend hinter der knienden Maria. Für die kleine Ronja hatte das die gleiche Anordnung, wie bei der Dorn-Behandlung, wenn ihre Mama zu ihrem Dorntherapeuten, dem „Michael“ geht, der leicht versetzt hinter ihr die Wirbel der Brustwirbelsäule im Sitzen einrichtet.
Es dauerte dann bis zum Ende der Weihnachtszeit, als die Krippe fast schon wieder abgebaut wurde und viel Beharrlichkeit der Mama, bis die kleine Ronja die Figur des Josef als „Josef“ akzeptierte.
Seit dieser Zeit spielt die kleine Ronja fast jeden Tag mit Ihrer Mama Rückenmassage nach Dorn beim Michael.